Die Baumgarten GmbH mit Sitz in Ebersburg hat ihre Wurzeln in einem 1857 gegründeten Sägewerk. Als moderner Zimmereibetrieb bietet Baumgarten seit 1993 individuellen Holzbau für private, öffentliche und gewerbliche Kunden an und beschäftigt derzeit rund 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Fokus des Unternehmens steht dabei stets effizientes und nachhaltiges Bauen aus Holzmaterialien.
Das aktuelle Arbeitszeitmodell entstand im Rahmen einer umfassenden Neuorganisation des Unternehmens im Jahr 2006. Mit diesem Entwicklungsprozess wollte sich die Baumgarten GmbH noch stärker als bisher am Kunden ausrichten, dauerhaft hohe Qualität sicherstellen und schneller und flexibler agieren. Außerdem verfolgte Geschäftsführer Volker Baumgarten das Ziel, sich weniger um operative und mehr um strategische Aufgaben kümmern zu können. Das aktuelle Organisations-Konzept setzt auf ausgeprägte Selbstorganisation, Identifikation und Eigenverantwortung, Hierarchien spielen keine Rolle. Folgerichtig sollte sich auch das Arbeitszeitmodell diesem Grundgedanken unterordnen.
Statt zentraler Vorgaben organisieren die Teams sich und ihre Arbeitszeiten weitgehend selbst und übernehmen die Verantwortung dafür, dass Aufträge fristgerecht abgeschlossen werden. Grundvoraussetzung für die Umsetzung dieses Funktionszeitenmodells ist das Vertrauen der Geschäftsführung in die Mitarbeiter und umgekehrt. Ein Prozess, der nicht von heute auf morgen geht, sondern - so schildert es Volker Baumgarten - Zeit braucht. Rückblickend hat er 2-3 Jahre in den gesamten Entwicklungsprozess investiert. Mit Unterstützung eines externen Beraters führte Volker Baumgarten zunächst ein Planungsteam und mehrere Produktionsteams mit drei bis sieben Beschäftigten ein und organisierte den gesamten Betriebsablauf neu: "Es hat sich gelohnt."
Heute bereitet das Planungsteam einen Auftrag vor und reicht diesen im Anschluss an die Produktionsteams weiter, damit der Kundenauftrag eigenverantwortlich und fristgerecht bearbeitet werden kann. In täglichen Treffen werden Aufträge geplant, abgestimmt und übergeben.
Das Arbeitszeitmodell „Funktionszeit mit Gleitzeit“ setzt eine regelmäßige teaminterne Abstimmung voraus, denn die Teams organisieren ihre Arbeitszeiten in Eigenregie.
Dabei gelten folgende Regeln:
Durch dieses Vorgehen wird die Geschäftsführung erheblich von operativen Aufgaben entlastet. Die Beschäftigten haben ein hohes Maß an Eigenverantwortung
Von der Einführung des Funktionszeitenmodells profitieren Geschäftsführung und Mitarbeiter. Volker Baumgarten wird in der Arbeitsvorbereitung und der Arbeitszeitkontrolle entlastet, da die Mitarbeiter ihre Arbeitszeiten je nach Auftragslage in Eigenregie organisieren. Somit kann er sich stärker auf andere Themen konzentrieren.
Für die Beschäftigten wachsen die Chancen auf Flexibilität, Individualität und Eigenverantwortung. Die gewonnenen Mitbestimmungsmöglichkeiten sorgen für einen Motivationsschub. Dadurch steigen die Produktivität, die Qualität der Erzeugnisse und die Attraktivität der Baumgarten GmbH als Arbeitsgeber.
Dieses Arbeitszeitmodell fordert ein hierarchiearmes Denken bei der Geschäftsführung und den Mitarbeitern. Lag die Entscheidung zuvor ausschließlich bei der Geschäftsführung, muss eigenverantwortliches Denken zunächst geübt werden. Es kann – je nach Unternehmen - mehrere Monate dauern, bis sich das Modell eingespielt hat.
Beratung für Arbeitgeber und Betriebsräte
Der erste Schritt zur eigenen individuellen Lösung: Machen Sie den Online-Selbstcheck und erfahren wie gut Ihr aktuelles Arbeitszeitmodell ist und ob Handlungsbedarf besteht.