Eine Schicht von 8 Stunden ist zu wenig, zwei Schichten sind zu lang – dann eignen sich versetzte Arbeitszeiten. Bei versetzten Arbeitszeiten werden innerhalb der Betriebszeit des Unternehmens Arbeitszeitblöcke definiert, die sich in Beginn und Ende teilweise überlappen.
Damit kann ein Unternehmen die Betriebszeiten ausweiten, es kann aber auch einen stark variierenden Personalbedarf im Tagesverlauf gestalten. Das Modell eignet sich besonders gut für den Handel, im Logistikbereich und in vielen Dienstleistungsbranchen und ist dort auch weit verbreitet.
Eine Praxis für Physiotherapie hat zwischen 8:00 Uhr und 20:00 Uhr geöffnet. Besonders viele Patienten wünschen sich Termine zwischen 9:00 Uhr und 12:00 Uhr und dann wieder zwischen 16:00 Uhr und 19:00 Uhr. Die Praxis arbeitet dafür mit Vollzeitkräften, die in einer Frühschicht und einer Nachmittagsschicht arbeiten. Die Spitzenzeiten am Vormittag und Nachmittag werden durch Teilzeitkräfte oder eine geteilte Tagschicht abgedeckt. Dadurch sind zu den Wunschzeiten drei Beschäftigte aktiv, zu den anderen Zeiten nur ein oder zwei.
Ähnliche Modelle können auch für unterschiedliche Personalbedarfe innerhalb einer Woche entwickelt werden. Gerade im Handel können auf diese Weise für jeden Tag individuelle Besetzungspläne aufgestellt werden. Das Modell spielt dann seine Stärken aus, wenn viele Teilzeitkräfte zur Verfügung stehen. Geteilte Schichten sind oft unbeliebt, für manche Beschäftigten, die über die Mittagszeit zu Hause sein wollen, aber auch eine gute Lösung.
Auch in diesem Modell richtet sich der Arbeitsplan nach den Bedürfnissen des Unternehmens bzw. nach der Kundenfrequenz. Für Zeiten mit größerem Arbeitsanfall wird die Personalstärke erhöht, für Zeiten mit geringerem Anfall wird die Personalstärke gesenkt.
In Absprache mit dem Team entscheiden sich die Beschäftigten für die von ihnen präferierten Arbeitszeitblöcke. Am Ende müssen alle vorgegebenen Einsatzzeiten abgedeckt sein und die Beschäftigten sollten in etwa ihre wöchentliche Arbeitszeit erreichen. Das Modell erfordert eine hohe soziale Kompetenz der Beschäftigten und ein gutes Teamklima, denn alle müssen Willens sein, untereinander Kompromisse auszuhandeln und die persönlichen Rahmenbedingungen (kleine Kinder, öffentliche Verkehrsmittel etc.) der Kolleginnen und Kollegen zu berücksichtigen. Für die Vorgesetzen hat das Modell den Vorteil, dass sie nicht in aufwändiger Abstimmung den Arbeitsplan erstellen, abstimmen und verändern müssen.
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