Kaum scheint die Sonne, stehen im Unternehmen die Telefone nicht mehr still. Im Winter ist dagegen kaum etwas los? Für solche Fälle eignet sich das Modell Jahresarbeitszeit, denn einfach ausdrückt funktioniert das Modell nach dem Prinzip: Ist viel zu tun, wird mehr gearbeitet, ist wenig zu tun, gibt es mehr Freizeit.
Es eignet sich besonders für Unternehmen mit starken (saisonalen) Schwankungen. Dazu gehören zum Beispiel oft Gartenbaubetriebe, der Handel oder Unternehmen der Konsumgüterbranche.
Das Grundprinzip besteht darin, dass mit den Beschäftigten eine jährliche Arbeitszeit (in Stunden) vereinbart wird. In der Regel basiert sie auf einer durchschnittlichen täglichen/wöchentlichen Arbeitszeit. Die Jahresarbeitszeit errechnet sich aus der Zahl der Arbeitstage (variiert von Jahr zu Jahr) und der vertraglich vereinbarten täglichen Arbeitszeit.
Das Unternehmen hat nun die Möglichkeit, die tägliche oder wöchentliche Arbeitszeit in Zeiten mit starker saisonaler Auslastung zu erhöhen und sie in Zeiten mit geringer Auslastung zu senken. Das Gehalt wird auch bei schwankender Arbeitsleistung kontinuierlich in gleicher Höhe ausbezahlt.
Im Jahresverlauf erfolgt eine Feinplanung, in die die Beschäftigten dann Urlaubs- und Freizeitwünsche einbringen können.
Eine Beschäftigte mit einer 32-Stunden-Woche arbeitet in einer Gaststätte mit Biergarten. Im Sommer ist sehr viel mehr zu tun als im Winter. Die Beschäftigte arbeitet von Mai bis August 42 Stunden in der Woche. Die so entstandenen 160 „Überstunden“ gleicht sie in den Monaten Januar bis April aus, in denen sie nur 22 Stunden arbeitet. Von September bis Dezember gilt die reguläre Arbeitszeit von 32 Stunden in der Woche (siehe Grafik).
Das Modell kann ebenso bei Schwankungen im Wochen- oder Monatsrhythmus angewendet werden, wie sie z.B. in Callcentern vorzufinden sind. Das Modell muss mit einem Arbeitszeitkonto verknüpft werden, um die Mehr- und Minderarbeit festzuhalten.
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