Suche Menü

Die neutrale und unabhängige Wissens- und Infoplattform für eine dauerhaft erfolgreiche und gemeinsame Arbeitszeitgestaltung

„Arbeitszeit klug gestalten“
ist ein Teil der Initiative
„Arbeitswelt Hessen“.
arbeitswelt.hessen.de

  • Praxisbeispiele
    • Zurück
    • Habig Supermärkte
    • Inosoft AG
    • Haas und Co Magnettechnik
    • Baumgarten GmbH
    • Taunus Sparkasse
    • Agentur Fauth Gundlach und Hübl
  • Alles zu Arbeitszeitgestaltung
    • Zurück
    • Arbeitszeitrecht
      • Zurück
      • Überblick relevante Gesetze
      • Tarifvertrag, Betriebsvereinbarung, Arbeitsvertrag
      • Für wen gilt das Arbeitszeitgesetz?
      • Tägliche Arbeitszeiten
      • Überstunden und Mehrarbeit
      • Pausenregelungen
      • Ruhezeiten zwischen zwei Arbeitstagen
      • Wochenenden und Feiertage
      • Nacht- mit Schichtarbeit
      • Rufbereitschaft und Bereitschaftsdienst
      • Aufzeichnungspflicht für Arbeitszeiten
      • Regelungen für Jugendliche
      • Regelungen für Schwangere und Stillende
      • Teilzeitarbeit
    • Arbeitszeitmodelle im Überblick
      • Zurück
      • Gleitzeit
      • Arbeitszeitkonto
      • Versetzte Arbeitszeiten
      • Jahresarbeitszeit
      • Funktionszeit
      • Vertrauensarbeitszeit
      • Schicht- und Nachtarbeit
      • Teilzeit
      • Homeoffice
      • Rufbereitschaft
      • Zeitwertkonten
      • Sabbatical
    • Arbeitszeit und Gesundheit
      • Zurück
      • Dauer der Arbeitszeit
      • Lage der Arbeitszeit
      • Flexibilität der Arbeitszeit
      • Einfluss auf Arbeitszeiten
    • Arbeitszeit in Lebenslagen
      • Zurück
      • Arbeitszeit und Alter
      • Arbeitszeit und Leben mit Kindern
      • Arbeitszeit und Pflege
  • Selbst checken
  • Beratung und Weiterbildung
    • Zurück
    • Über das RKW Hessen
    • Beratung
  • „Arbeitszeit klug gestalten“
    ist ein Teil der Initiative
    „Arbeitswelt Hessen“.
    arbeitswelt.hessen.de

Zeitwertkonten

Kurzbeschreibung

Irgendwann eine Auszeit nehmen oder früher in Rente gehen und trotzdem Lohn erhalten – für viele Beschäftigte ist dies eine attraktive Vorstellung. Als Ersatz für die ehemalige Altersteilzeit hat der Gesetzgeber 2009 mit dem Flexi-II-Gesetz die Möglichkeit von Zeitwertkonten geschaffen. Mit Zeitwertkonten* kann Arbeitszeit über einen langen Zeitraum angespart und später als Freizeit genutzt werden. Aber Vorsicht: Das Vorgehen ist streng geregelt und der Einsatz ist nicht immer sinnvoll.

* auch Lebenarbeitszeitkonten, Langzeitarbeitszeitkonten

So funktioniert das Zeitwertkonto

Das Modell besteht aus einer Ansparphase und einer Entnahmephase.

Ansparphase

Die Ansparphase kann sich über das gesamte Erwerbsleben der Beschäftigten erstrecken. In der Ansparphase können quasi alle Lohn- und Gehaltsbestandteile auf ein Zeitwertkonto eingezahlt werden:

  • außertarifliche/übertarifliche/tarifliche Leistungen
  • Überstunden
  • Stundenguthaben aus Kurzzeitkonten
  • nicht genommener Urlaub, der über den gesetzlichen Urlaubsanspruch hinausgeht oder
  • freiwillige Arbeitgeberleistungen

In der Regel sind Zeitwertkonten freiwillige Angebote des Arbeitgebers. Entsprechend können Beschäftigte auch frei entscheiden, welche ihrer Gehalts-Bestandteile sie in welcher Höhe einzahlen wollen. Guthaben aus Überstunden oder nicht genommenem Urlaub werden auf Basis des aktuellen Stundensatzes in Geld umgerechnet und angelegt. Das Geld bleibt Eigentum des/der jeweiligen Beschäftigten.

Entnahmephase

In der Entnahmephase wird das Geld schrittweise ausgezahlt und ersetzt damit ganz oder teilweise das Gehalt. Vom Gesetz vorgeschrieben ist die Möglichkeit, mit dem Zeitguthaben Altersteilzeit oder einen Vorruhestand zu finanzieren. Je nach Vertragsvereinbarung mit dem Arbeitgeber kann das "Zeitsparbuch" beispielsweise auch für folgende Situationen genutzt werden:

  • Sabbatical
  • Pflege von Angehörigen bei reduzierter Arbeitszeit
  • Erziehungszeiten finanziell überbrücken
  • Finanzierung einer Auszeit, um sich weiterzubilden
Beispiele zu Anspar- und Verwendungsmöglichkeiten im Rahmen von Zeitwertkonten.

Anspar- und Verwendungsquellen für Zeitwertkonten

Beispiel: Das bringt ein Zeitwertkonto für den Vorruhestand

Beispiel 1:
Mitarbeiter/in, 35 Jahre alt, Steuerklasse III,   
Bruttogehalt  3.200 EUR monatlich (ca. 2.235 EUR netto)

Die Person zahlt monatlich 120,00 EUR  aus dem Nettolohn in das Zeitwertkonto. Das entspricht ca. 285,00 EUR AG-Brutto.

Bis zum Ende des 61. Lebensjahres können damit fünf Freistellungsjahre  angespart werden (Versicherungsprodukt mit Überschussbeteiligung) mit 70 % der letzten Bruttobezüge.

Beispiel 2:

Mitarbeiter/in, 58 Jahre alt, Steuerklasse III,
Bruttogehalt  3.200 EUR monatlich (= 2.235 € netto)

Die Person zahlt monatlich 750,00 EUR  aus dem Nettolohn in das Zeitwert-Konto. Das entspricht 1.550,00 EUR AG-Brutto.
Ab dem 62. Lebensjahr können vier Jahre Vorruhestand angespart werden (Versicherungsprodukt mit Überschussbeteiligung).
Das Nettoeinkommen ab 58 bis 66 liegt dann bei 1.490,00 EUR; also 67 %.

(Die Beispiele stammen aus dem Webinar "Zeit auf der hohen Kante" am 1.12.2016 mit Uwe Werther, Geschäftsführer projektplan venture consult).

Zeitwertkonten aus Arbeitgebersicht

Vorteile

  • Zeitwertkonten steigern die Arbeitgeber-Attraktivität, weil sie Beschäftigten über den ganzen Erwerbsverlauf Zeitspielräume ermöglichen
  • Zeitwertkonten sind daher ein gutes Instrument der Mitarbeiterbindung
  • Sie dienen auch als Alternative zur Betriebsrente, die vielseitiger eingesetzt werden kann
  • Sie schaffen verbesserte Chancen auf einen finanziell attraktiven Vorruhestand: Möglichkeit der Altersteilzeit bei gleichzeitigem finanziellen Ausgleich
  • Alternative zur früher möglichen Frühverrentung

Nachteile

  • Zur Einführung ist eine fachkompetente Beratung erforderlich, da das Gesetz sehr präzise Vorgaben macht, die es einzuhalten gilt
  • Zu Beginn ist ein erheblicher Verwaltungsaufwand erforderlich, später nicht mehr
  • Lohnt sich nur bei regelmäßiger und längerer Einzahlung
  • Für den Arbeitgeber fällt eine Kontoverwaltungsgebühr an

Zeitwertkonten aus Beschäftigtensicht

Vorteile

  • Möglichkeit, im Verlauf des Erwerbslebens ein Guthaben anzusammeln, das in unterschiedlichen Lebenslagen für Zeit-Freiräume genutzt werden kann
  • Möglichkeit, ein Sabbatical oder Weiterbildungszeiten und freie Familienzeiten langfristig zu finanzieren
  • Höhere Zeitautonomie im Lebensverlauf
  • Möglichkeit, früher aus dem Erwerbsleben auszusteigen oder in Altersteilzeit zu gehen

Nachteile

  • Zeitwertkonten können nur in Kooperation mit dem Arbeitgeber eingeführt werden
  • Die finanzielle Entwicklung des Guthabens ist –wie bei Lebensversicherungen – nicht langfristig vorhersehbar
  • Beim Arbeitgeberwechsel kann das Guthaben nicht automatisch „mitgenommen“ werden. Bei einer (alternativ) möglichen Übertragung auf die Rentenversicherung kann nicht weiter angespart werden

Das sollten Sie beachten

Klicken Sie auf die Schlagworte, um zu erfahren, was Sie bei der Einführung beachten sollten.

Arbeitsrecht

  • Die Vorgaben des Flexi-II-Gesetzes müssen zwingend eingehalten werden, eine neutrale, fachkundige Beratung ist daher sehr zu empfehlen
  • Angespartes Geld muss insolvenzsichernd angelegt werden (Bürgschaft, Kapitaldeckung oder Versicherung)
  • Zeitwertkonten basieren auf einer betrieblichen Dienst-/Betriebsvereinbarung oder alternativ einer einzelvertraglichen Vereinbarung sowie einer individuellen Zuführungsvereinbarung mit den teilnehmenden Beschäftigten.
  • Darüber hinaus wird mit dem Versicherer ein Kollektivertrag zur Sicherung von Wertguthaben aus Langzeit- und Lebensarbeitszeitkonten abgeschlossen.
  • Eventuelle Störfälle wie Kündigung, Erkrankung etc. sollten vertraglich ebenso geregelt werden wie Urlaubsansprüche in der Entnahmephase.

Wirtschaftlichkeit

  • Zeitwertkonten können die Fehltage, insbesondere bei älteren Beschäftigten, reduzieren, weil sie reduzierte Wochenarbeitszeiten und damit mehr Regeneration ermöglichen.
  • Die Kosten schwanken je nach Angebot und Insolvenzsicherungsprodukt. Die Einrichtungsgebühr liegt zwischen 0 und knapp 1.800 EUR je Unternehmen.
  • Einmal eingeführt sind die laufenden Kosten für Zeitwertkonten gering. Sie liegen bei 25-35 EUR pro Person und Jahr, sowie einer Treuhandgebühr, die pauschal oder in Abhängigkeit vom Wertguthaben vereinbart werden kann.
  • Die Abwicklung erfolgt in der Regel relativ automatisiert über eine technische Schnittstelle zwischen Treuhandkonto und Lohnbuchhaltung.
  • Zeitwertkonten können alternativ oder ergänzend zur Betrieblichen Altersversorgung angeboten werden und sind im Gegensatz zur Betrieblichen Altersversorgung frei vererbbar.

Gesundheit

  • Zeitwertkonten können insbesondere bei körperlich und mental anspruchsvollen Berufen Möglichkeiten einer zeitweisen Auszeit und Regeneration (Sabbatical) oder einer Altersteilzeit schaffen und damit Fehlzeiten reduzieren.
  • Bei der Vertragsgestaltung sollte dringend darauf geachtet werden, dass keine Anreize geschaffen werden, regelmäßig Überstunden für das Zeitwertkonto zu leisten, da diese sonst zu einer gesundheitlichen Mehrbelastung führen. Stattdessen sollten Gehaltsbestandteile, Boni, Weihnachtsgeld etc. für das Zeitguthaben eingesetzt werden.

Arbeitgeber-Attraktivität

  • Unter 10% aller Unternehmen bieten ein Zeitwertkonto an. Es bietet daher derzeit Optionen der Alleinstellung und dauerhaften Mitarbeiter-Bindung.
  • Zeitwertkonten bieten neben der Chance, vorzeitig in Ruhestand oder Altersteilzeit zu gehen auch die Option, ein Sabbatical zu nehmen.

Familie

  • Das Zeitguthaben kann, sofern der Vertrag mit dem Unternehmen das vorsieht, für Erziehungszeiten und Pflegeaufgaben genutzt werden.
  • Damit sind Zeitwertkonten eine gute Chance, Familie, Erwerbstätigkeit und finanzielle Erfordernisse gut miteinander in Einklang zu bringen.
  • Arbeitszeitrecht
  • Arbeitszeitmodelle im Überblick
  • Gleitzeit
  • Arbeitszeitkonto
  • Versetzte Arbeitszeiten
  • Jahresarbeitszeit
  • Funktionszeit
  • Vertrauensarbeitszeit
  • Schicht- und Nachtarbeit
  • Teilzeit
  • Homeoffice
  • Rufbereitschaft
  • Zeitwertkonten
  • Sabbatical
  • Arbeitszeit und Gesundheit
  • Arbeitszeit in Lebenslagen

Checkliste Zeitwertkonten

BMAS Checkliste Wertguthaben


Ähnliche Themen und Modelle

Sabbatical

Arbeitszeit und Alter

Arbeitszeit und Leben mit Kindern

Arbeitszeit und Pflege


Rechtliche Aspekte

Flexi-II-Gesetz


Mehr Informationen

Bundesministerium für Arbeit und Soziales: Broschüre Wertguthaben in KMU

Bundesministerium für Arbeit und Soziales: FAQ zu Wertguthaben

 


Beratung

Unterstützung von Arbeitszeitexperten

Neutrale und professionelle Hilfe bei Ihrem individuellen Arbeitszeithema.


Zu Beratung


  • Kontakt
  • Impressum
  • Datenschutz

Anschrift

RKW Hessen GmbH
Kleiner Kornweg 26-28
65451 Kelsterbach
Tel:  0 61 07 / 9 65 93-00
kassel@rkw-hessen.de 

Gefördert bis 2016

Links

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: BAuA

Projekt Arbeitszeitgewinn

Cookieeinstellungen
X

Wir verwenden Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige sind notwendig, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.

Ich akzeptiere

Individuelle Cookie Einstellungen

Nur notwendige Cookies akzeptieren

Datenschutzerklärung Impressum

X

Datenschutzeinstellungen

Hier finden Sie eine Übersicht über alle verwendeten Cookies. Sie können Ihre Zustimmung zu ganzen Kategorien geben oder sich weitere Informationen anzeigen lassen und so nur bestimmte Cookies auswählen.

Notwendige Cookies

Diese Cookies ermöglichen grundlegende Funktionen und sind für die einwandfreie Funktion der Website erforderlich.

Cookie Informationen anzeigen

Cookie Informationen verbergen

PHPSESSID

wird verwendet, um den Benutzer wiedererkennen zu können

Anbieter:arbeitszeit-klug-gestalten
Cookiename:PHPSESSID
Laufzeit:1

Typo3 System Cookie

wird gebraucht, damit die Seite korrekt läuft

Anbieter:Typo3
Cookiename:be_*, fe_*
Laufzeit:365

Cookies für Externe Inhalte

Inhalte von Videoplattformen und Social Media Plattformen werden standardmäßig blockiert. Wenn Cookies von externen Medien akzeptiert werden, bedarf der Zugriff auf diese Inhalte keiner manuellen Zustimmung mehr.

Cookie Informationen anzeigen

Cookie Informationen verbergen

Youtube

Integriert Youtube Videos in den Seiteninhalt

Anbieter:Google
Cookiename:youtube
Laufzeit:365
Datenschutzlink:https://policies.google.com/privacy
Host:google.com

Speichern

ZurückNur notwendige Cookies akzeptieren

Datenschutzerklärung Impressum