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Vertrauensarbeitszeit

Kurzbeschreibung

Bei der Vertrauensarbeitszeit sprechen wir von der Königsdisziplin flexibler Arbeitszeiten. Aber Vorsicht: Das bedeutet auch, dass die Anforderungen an Vorgesetzte und Beschäftigte besonders anspruchsvoll sind.

Im Kern bedeutet Vertrauensarbeitszeit, dass die Beschäftigten ihre Arbeitszeit weitgehend autonom und selbstverantwortlich gestalten. Gesteuert werden sie über Zielvereinbarungen, die erfüllt werden müssen. Vorgesetzte verzichten im Gegenzug auf die Kontrolle, ob der Beschäftigte seine vertraglich vereinbarte Arbeitszeit tatsächlich erfüllt. Wann und wo die Beschäftigten arbeiten, bleibt weitgehend ihnen überlassen.

Das Modell der Vertrauensarbeitszeit ist damit besonders geeignet für Beschäftigte, die ihre Arbeit weitgehend souverän erledigen können, zum Beispiel Mitarbeiter im Außendienst, in Entwicklungsabteilungen oder im kreativen Bereich.

Vertrauenskultur

Eine zentrale Voraussetzung für die Einführung von Vertrauensarbeitszeit: der Name ist Programm! Ein ausgeprägtes Vertrauen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ist unabdingbare Voraussetzung. Die Führungskräfte müssen in der Lage sein, das Arbeitsergebnis der Beschäftigten unabhängig von der Arbeitszeit objektiv in Menge und Qualität zu bewerten. In der Regel erfolgt dies über Zielvereinbarungen. Die Vorgesetzten brauchen dafür ausreichend Erfahrungen mit der Formulierung realistischer, einvernehmlicher Zielvereinbarungen, damit die Beschäftigten diese Arbeitsleistung tatsächlich in der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit erfüllen können. Weiterhin müssen die Beschäftigten über ein hohes Maß an Selbstorganisation verfügen. Und schließlich braucht es Spielregeln, wie mit Überlastung bzw. mangelnder Auslastung umgegangen wird, damit beide Seiten das nötige Vertrauen entwickeln können, bei diesem Arbeitszeitmodell nicht zu kurz zu kommen.

Erfahrungsgemäß liegen diese Kompetenzen vor allem in Unternehmen vor, die einen hohen Reifegrad in ihrer Arbeitsorganisation aufweisen und in denen eine vertrauensvolle Atmosphäre zwischen Geschäftsführung, Betriebsrat und Beschäftigten herrscht. Ist dies nicht der Fall, sollten die erforderlichen Kompetenzen in ähnlichen Modellen wie der Funktionszeit vorbereitet und aufgebaut werden.

Variante der Vertrauensarbeitszeit

Vertrauensarbeitszeit mit Kernarbeitszeit

Bei einer Vertrauensarbeitszeit mit Kernzeiten werden bestimmte Zeitblöcke in der Woche definiert, in denen alle Beschäftigten anwesend sein sollen, um beispielsweise Teambesprechungen oder Kundenmeetings durchzuführen. Die Kernzeiten dienen der Arbeitsabstimmung, aber auch der Pflege der Teamkultur. Diese Variante ist sehr weit verbreitet.

Das Modell Vertrauensarbeitszeit aus Arbeitgebersicht

Vorteile

  • Hohe Flexibilität
  • Hohe Selbständigkeit und Ergebnis-Orientierung der Beschäftigten
  • Verbessertes Betriebsklima, Vertrauenskultur statt Kontrollkultur
  • Höhere Motivation der Beschäftigten durch Selbstbestimmtheit
  • Vertrauenskultur entspricht dem Selbstbild bei hochqualifizierten Beschäftigten
  • (Teilweise scheinbar) geringerer Verwaltungsaufwand

Nachteile

  • Möglicher Kontrollverlust der Führungskräfte
  • Konflikte bei Überlastungssituationen
  • Unregelmäßige Erreichbarkeit der Beschäftigten, erhöhter Koordinationsaufwand
  • Probleme mit der Dokumentation der Arbeitszeit sind möglich
  • Missbrauchspotenzial durch die Beschäftigten durch weniger Arbeit bei gleichem Lohn
  • Hohe Kompetenz der Führungskräfte in Bezug auf Zielvereinbarungen erforderlich

Das Modell Vertrauensarbeitszeit aus Beschäftigtensicht

Vorteile

  • Sehr hohe Zeitsouveränität
  • Eigenverantwortliche Gestaltung der Arbeitszeit und der Erholungszeiten
  • Vermeiden des Absitzens von Arbeitszeit, wenn keine Arbeit da ist
  • Gute Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben
  • Entspricht gerade bei hochqualifizierten Beschäftigten oft dem Selbstbild des „Mitunternehmers“
  • Keine permanente Kontrolle der Arbeitszeit, sondern regelmäßige Kontrolle der Arbeitsqualität

Nachteile

  • Abstimmung mit Kollegen ist schwieriger
  • Missbrauchspotenzial durch den Arbeitgeber durch mehr Arbeit bei gleichem Lohn
  • Mehrarbeit und überdurchschnittliches Engagement werden nicht wahrgenommen und auch nicht honoriert
  • Konflikte mit dem Vorgesetzten bei Überlastungssituationen sind zu befürchten
  • „Interessierte Selbstgefährdung“: Überdurchschnittlich hohe Mehrarbeit aufgrund des interessanten Aufgabengebiets
  • Entgrenzte Arbeitszeiten - Gefahr der „ständigen Erreichbarkeit“ bei fehlenden betrieblichen Regelungen
  • Leistungsverdichtung aufgrund der Orientierung an Zielvereinbarungen

Das sollten Sie beachten

Klicken Sie auf die Schlagworte, um zu erfahren, was Sie bei der Einführung dieses Modells beachten sollten.

Arbeitsrecht

  • Die Regeln sollten schriftlich und für alle verbindlich festgehalten werden
  • Wichtig sind klare Regeln zur Definition des erwarteten Arbeitsergebnisses und zum Anzeigen von Arbeitsüberlastung durch die Beschäftigten
  • Für strittige Situationen zwischen Beschäftigten und Vorgesetzten sollte eine innerbetriebliche Schlichtung vorgesehen werden
  • Falls ein Betriebsrat besteht, hat dieser das Recht der Mitbestimmung zur Ausgestaltung der Gleitzeit (<link https: www.gesetze-im-internet.de betrvg __87.html external-link-new-window>§87 BetrVG)
  • Es gelten die Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes (<link internal-link>ArbZG), insbesondere zur täglichen Höchstarbeitszeit (§3), zu Pausen (§4) und zu den Ruhezeiten zwischen zwei Arbeitstagen (§5), sowie zur Aufzeichnung der Arbeitszeit (§ 16 (2))
  • Bei Jugendlichen, Schwangeren und Stillenden muss die tägliche Höchstarbeitszeit beachtet werden (<link internal-link>JArbSchG, <link https: www.gesetze-im-internet.de muschg __8.html external-link-new-window>§8 MuSchG)

Wirtschaftlichkeit

  • Vertrauensarbeitszeit ermöglicht eine weitgehende Arbeitszeitflexibilisierung
  • Die Arbeitszeit kann (in den Grenzen des Gesetzes) bedarfsorientiert gestaltet werden
  • Für das Modell der Vertrauensarbeitszeit sollten alle Vorgesetzten auf hinreichend Erfahrung mit Zielvereinbarungen zurückblicken und realistische Zielvereinbarungen treffen können
  • Die Arbeitszeitorganisation durch den Vorgesetzten entfällt weitgehend, nicht aber die Pflicht, die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes zu kontrollieren
  • Ausreichende Personalkapazitäten und transparente Personaleinsatzplanung sind erforderlich
  • Um den Informationsfluss innerhalb von Teams sicher zu stellen und das Teamgefüge zu stärken, sollten auch in der Vertrauensarbeitszeit Zeiten definiert werden, zu denen alle Beschäftigten anwesend sind
  • Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat (falls vorhanden) und dessen Zustimmung zu diesem Arbeitszeitmodell ist erfolgskritisch

Gesundheit

  • Vertrauensarbeitszeit stellt hohe Anforderungen an die Selbstorganisation der Beschäftigten. Um einer gesundheitlichen Gefährdung vorzubeugen müssen diese in der Lage sein, das richtige Maß an Engagement und Erholung für sich zu finden. Eine Schulung hierzu ist sinnvoll
  • Werden die Zielvereinbarungen nicht realistisch und einvernehmlich getroffen, steigt das Risiko entgrenzter Arbeit und damit verbunden das Risiko einer gesundheitlichen Gefährdung
  • Wird die Vertrauensarbeitszeit nicht mit den Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes verknüpft (Deckelung der täglichen Arbeitszeit, Pausen, Erholzeiten), besteht die Gefahr der „interessierten Selbstgefährdung“: Aus Engagement für die eigene Arbeit kommen Regenerationsphasen zu kurz, die Beschäftigten brennen langfristig aus
  • Richtig gestaltet eröffnet Vertrauensarbeitszeit enorme Freiräume, die eigene Arbeitszeit flexibel zu gestalten. Dies kann zu hoher Zufriedenheit führen und die Gesundheit stärken

Arbeitgeber-Attraktivität

  • Vertrauensarbeitszeit wird oft als attraktives Arbeitszeitmodell wahrgenommen, weil es den Beschäftigten enorme Freiräume lässt
  • Vertrauensarbeitszeit wird als „moderne und zeitgemäße“ Arbeitsform interpretiert
  • Entscheidend für die tatsächliche Attraktivität ist aber die gute Ausgestaltung des Modells, wie hier skizziert. Andernfalls kann bei „entgrenzter Arbeit“ auch der Ruf des Unternehmens leiden

Familie

  • Bei guter Gestaltung ermöglicht das Modell eine sehr gute Vereinbarkeit von Familienaufgaben und Beruf. Voraussetzung ist dabei, dass die Flexibilität der Arbeitszeit weitgehend von den Beschäftigten beeinflusst werden kann und die Arbeitszeit nicht entgrenzt wird
  • Kritische Zeiten am Abend, in der Nacht und am Wochenende sollten als Arbeitszeit ausgespart werden, außer die Beschäftigten wünschen sich dies, um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können (z.B. um die eigene Arbeitszeit auf die des Partners abstimmen zu können)
  • Arbeitszeitrecht
  • Arbeitszeitmodelle im Überblick
  • Gleitzeit
  • Arbeitszeitkonto
  • Versetzte Arbeitszeiten
  • Jahresarbeitszeit
  • Funktionszeit
  • Vertrauensarbeitszeit
  • Schicht- und Nachtarbeit
  • Teilzeit
  • Homeoffice
  • Rufbereitschaft
  • Zeitwertkonten
  • Sabbatical
  • Arbeitszeit und Gesundheit
  • Arbeitszeit in Lebenslagen

Checkliste Vertrauensarbeitszeit

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Arbeitszeitkonto

Funktionszeit

Jahresarbeitszeit


Praxisbeispiel

INOSOFT AG

zum Praxisbeispiel


Mehr Informationen

BAuA: Im Takt – Risiken, Chancen und Gestaltung von flexiblen Arbeitszeitmodellen

<link http: www.kofa.de fileadmin dateiliste publikationen handlungsempfehlungen>KOFA: Handlungsempfehlungen Flexible Arbeitszeitmodelle

BTQ Kassel: Ganz im Vertrauen… Ein Leitfaden zur Vertrauensarbeitszeit


Rechtliche Aspekte

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Betriebsverfassungsgesetz 

Jugendarbeitsschutzgesetz 

Mutterschutzgesetz 


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